Monthly Archives: August 2012

Extremangler zeigt Beute

Extremangler zeigt seine monströse Beute
Wie mythische Urzeitgeschöpfe muten die Riesenfische an, die der gebürtige Engländer Jeremy Wade aus den Gewässern der Welt gezogen hat. Der Biologe und Reiseschriftsteller geht in der erfolgreichen britischen TV-Serie «River Monsters» Legenden von Seeungeheuern und ihren Entsprechungen in der Wirklichkeit auf den Grund. Doch auch in der Realität wirken die Riesenzackenbarsch, Sägerochen und Tigerfische respekteinflössend und geradezu ungeheuerlich.

Bunjee-Jumping für Götter

Bunjee-Jumping für die Götter
Der souveräne Inselstaat Vanuatu liegt Mitten im Südpazifik. Um zu gewährleisten, dass sich die Götter bei der jährlichen Yamswurzel-Ernte gnädig zeigen, stürzen sich die Inselbewohner von einem zehn Meter hohen Holzturm kopfüber in die Tiefe. Dabei sind ihre Knöchel lediglich an zwei separaten Lianensträngen festgebunden. Ein Aberglaube besagt, dass es Glück bringt, mit dem Kopf auf dem Boden aufzuschlagen. Fotograf Steve Davey machte diese spektakulären Aufnahmen des Rituals, dass die Einheimischen «Naghol» nennen. Seit vielen Generationen stürzen sich die Inselbewohner von Pentecost bei dieser vorzeitlichen Form des Bungee-Jumpings in die Tiefe. Auch, wenn die Sprünge in den meisten Fällen gut ausgehen, bleibt die Gefahr doch real. Ausgerechnet bei einem Staatsbesuch von Königin Elisabeth II. im Jahr 1974 kam ein Springer ums Leben. Ein weiterer Dorfbewohner war nach einem schweren Sturz im Jahr 2006 querschnittsgelähmt und 2011 starb ein Kameramann, als einer der Holztürme einstürzte. Auch Steve Davey wurde beinahe Zeuge eines fatalen Unfalls, als einer der Lianenstränge riss. «Der Springer trudelte völlig unkontrolliert in der Luft und schlug auf dem Boden auf. Daraufhin setzte er sich auf und schaute verdutzt auf die gerissene Liane. Er war sich offenbar im Klaren darüber, dass er dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist. Doch er war bei weitem nicht der Einzige. Auch einige der anderen Springer landeten recht unsanft auf ihrem Kopf. Sie mussten daraufhin auf wackeligen Beinen von anderen Dorfbewohnern gestützt werden.»

Das «Naghol» findet vorwiegend in den Monaten April und Mai, während der Regenzeit, statt. Dann sind die Lianen nicht so ausgetrocknet und wesentlich dehnbarer. Die Dorfbewohner errichten den Holzturm, suchen die Lianen aus und errechnen, welche Länge die Stricke haben müssen, ganz ohne Hilfe von technischen Hilfsmitteln. Der Turm wird auf einem Abhang errichtet und ist zwischen sechs und zehn Metern hoch. Der Boden wird vor den Sprüngen umgegraben, um die Erde weicher zu machen. Dennoch braucht man für das Ritual jede Menge Mut. Das gefährliche Ritual wird von Tänzen und Gesängen der Dorfbewohner begleitet. Sie sollen den Springern Mut machen, sie motivieren, von immer höheren Plattformen zu springen. «Die Springer arbeiten sich von unten nach oben durch», erzählt Steve Davey. «Je höher die Männer kommen, desto arroganter werden sie. Ich glaube, dass sie sich mit ihren stolzen Posen selbst Mut zusprechen wollen. Der letzte Springer macht das meiste Theater im Vorfeld. Daraufhin stürzt er sich ohne zu Zögern in die Tiefe.»

Physiker bauen Sandburgen

Physiker untersuchen Sandburgen
Mit dem Bauen von Sandburgen befassen sich vor allem Kinder und Väter am Strand oder auf dem Spielplatz, sollte man meinen. Aber auch Physiker verfassen dazu Studien und finden heraus: Auf die Wassermenge kommt es an! Beim Bau hoher Sandburgen kommt es vor allem auf die richtige Wassermenge an. Optimal ist eine Feuchte von nur etwa einem Prozent, wie niederländische Physiker nun in einer Studie herausfanden. Dies werde oft schon allein durch feuchte Luft erreicht. Trockenere Türme neigten zum Zerbröseln, feuchtere wurden zu schwer und brachen daher ebenfalls schneller zusammen. Grund für die Anziehungskräfte im feuchten Sand sind winzige Brücken aus Wasser, die die Sandkörner zusammenhalten. Die Physiker um Daniel Bonn der Universität Amsterdam bauten für die Studie simple Sandzylinder unterschiedlicher Dicke und Höhe. Dabei beobachteten sie das gleiche, was auch kleine Urlauber immer wieder erleben: Ist ein Turm zu hoch und schmal, so bricht er unter seinem eigenen Gewicht zusammen. Nach Forscherangaben spielt dabei nicht nur der Wassergehalt eine entscheidende Rolle. Die maximale Höhe sei auch eine komplizierte Funktion des Durchmessers. Das Team berichtet darüber in den britischen „Scientific Reports“.

Stabile Sandburgen unter Wasser
Nach den Berechnungen kann ein Sandzylinder von 20 Zentimeter Durchmesser sogar 2,5 Meter hoch werden. Diese Erkenntnis stimme recht gut mit den Bauwerken überein, die bei der „Sand World“ in Lübeck-Travemünde einstmals aufgetürmt worden seien, erläutern die Forscher. Die Haftwirkung ist nicht nur auf Wasserbrücken beschränkt. Mit speziellem wasserabstossendem Sand gelang es den Forschern, stabile Sandburgen unter Wasser zu bauen. In diesem Fall vermitteln winzige Luftblasen zwischen den Körnern und halten die Bauten zusammen.

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