Pizza aus dem Drucker

Pizza aus dem Drucker
Ist Programmieren das neue Kochen? Wie 3D-Drucker Ernährung revolutionieren könnten. Das 3D-Drucken ist zur Zeit in aller Munde. Bald könnte man das auch wörtlich nehmen. Denn die amerikanische Weltraumbehörde Nasa finanziert mit 125’000 Dollar ein Forschungsunternehmen, um einen Prototyp eines Essens-Druckers zu entwickeln. Drucken sich Astronauten auf dem Weg zum Mars also bald ihr eigenes Essen? Der Maschinenbauingenieur Anjan Contractor und seine Firma «Systems and Materials Research Corporation» arbeiten daran. In seiner Zukunftsvision wird es Druckerpatronen voller Proteine, Zucker und Kohlenhydrate geben, und ein 3D-Drucker macht daraus ein nahrhaftes Mahl.

Drucker-Essen für die Welt
Die Patronen sparen Platz, haben eine lange Haltbarkeit und garantieren, dass Rohstoffe nicht verschwendet werden. Das ist praktisch für lange Weltraumreisen, aber die Hauptnutzung des 3D-Druckeressen sieht Contractor bei der Ernährung der explodierenden Weltbevölkerung. «Ich glaube, wie auch viele Volkswirtschaftler, dass das derzeitige Nahrungsmittelsystem 12 Milliarden Menschen nicht ernähren kann», so Contractor gegenüber dem Online-Magazin Quartz. «Wie werden unser Verständnis von dem, was wir als Nahrung ansehen, irgendwann ändern müssen.» Nachdem eine der frühsten Anwendungen von 3D-Druckern das Produzieren von Waffen ist, könnte die Technik also auch Gutes tun und den Welthunger lindern.

Das Rezept für die 3D-Pizza
Contractor erstes Ziel ist eine Pizza herzustellen. Dabei würde zuerst ein Teigschicht «gedruckt», die gleichzeitig erhitzt wird. Danach würde Tomatenpulver mit Öl und Wasser vermischt. Gekrönt wird die Pizza von einer «Proteinschicht», die eine tierische oder pflanzliche Basis haben könnte. Lecker! Langfristig wäre auch gedruckte Nahrung aus Insekten und Algen, proteinreich und breit verfügbar, denkbar. Die Software will Contractor unter eine Open-Source-Lizenz stellen. Dann könnte man das eigene Abendessen programmieren, das genau die benötigen Nährstoffe enthält – eine wirklich personaliserte Ernährung wäre möglich. Nutzer könnten zudem «Rezepte» aus dem Internet laden und zuhause nachkochen, oder besser gesagt, nachdrucken. In sechs Monaten soll der Prototyp fertig sein.

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