Neue Spinnenarten

Neue Spinnenarten breiten sich aus
Zwei eingeschleppte Spinnenarten breiten sich aus. Gefährlich für den Menschen seien sie aber nicht, sagte der Spinnenforscher Peter Jäger. Wohl aus dem Mittelmeerraum sei eine neue Art der Zitterspinnen (Holocnemus pluchei) gekommen. Nachweise habe es zwar schon seit fast zwei Jahrzehnten gegeben, bisher aber nur an Orten, an denen es einen direkten Warenverkehr mit der Mittelmeerregion gegeben habe. Nun ist die Art aus deutschen Innenstädten laut Jäger nicht mehr wegzudenken. Es sei bereits eine andere Art der Zitterspinnen (Pholcus phalangioides) heimisch – aber sie ist wohl schon vor Jahrhunderten aus dem vorderasiatischen Raum eingeschleppt worden. „Im Gegensatz zu unseren heimischen Zitterspinnen, ist die neue Art trockenheitsresistent; sie sitzt auch an Fenstern, wo es heiss werden kann“, sagte Jäger. Die heimischen Zitterspinnen finde man eher in Kellern und anderen feuchten Räumen. Zitterspinnen haben eine Beinspannweite von bis zu sieben Zentimetern und einen kleinen Körper. Sie würden oftmals mit Weberknechten verwechselt, obwohl es signifikante Unterschiede gebe.

Spinnen oder Mücken
Weberknechte weben laut Jäger trotz ihres Namens keine Netze und sind an den Aussenwänden von Gebäuden zu finden. Zitterspinnen dagegen bauten Netze und hielten sich eher in Innenräumen auf. Auch die Kräuseljagdspinnen (Zoropsis spinimana) sind wohl aus dem Mittelmeerraum gekommen. Derzeit seien sie nur vereinzelt zu belegen. Dennoch geht der Forscher davon aus, dass sie sich auch schon weiter verbreitet haben. Sie seien schwer zu beobachten, weil die nachtaktiven Tiere ihre Netze versteckt bauten. Ihre gedrungene Gestalt habe Ähnlichkeit mit heimischen Wolfsspinnen. Von beiden neuen Arten gehe aber keine Gefahr für den Menschen aus – das Gegenteil sei der Fall: Laut Jäger fressen sie unter anderem Schaben und Stechmücken. „Sie können sich immer entscheiden: Wollen Sie viele Insekten im Haus oder nur eine Spinne?“, so der Experte.

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