Klimawandel – Katastrophen

Klimawandel verstärkt viele Naturkatastrophen
Das Jahr 2012 ist geprägt von Unwettern wie Hurricane „Sandy“ in den USA. Die Folgen für die Menschen in den betroffenen Regionen dauern bis heute an. US-Forscher haben jetzt insgesamt zwölf dieser Unwetter untersucht und kommen zu einem Ergebnis, das viele nicht überraschen dürfte: Die Ursachen sind nicht rein natürlich. Rund die Hälfte der Extremwetter-Phänomene im vergangenen Jahr sind einer Studie zufolge durch den Klimawandel verstärkt worden. In einer im Fachmagazin „Bulletin of the American Meteorological Society“ veröffentlichten Studie heisst es, dass verschiedene Naturereignisse wegen des Klimawandels noch extremer ausgefallen seien. Darunter sind unter anderem eine extreme Dürrephase im Osten der USA und in Ostafrika, die Trockenheit im südeuropäischen Winter sowie heftige Regenfälle in Australien. Für ihre Studie untersuchten 18 Teams von Wissenschaftlern insgesamt zwölf Extremwetter-Phänome weltweit aus dem Jahr 2012. „Die natürlichen meteorologischen Mechanismen und die normalen Klimaschwankungen haben bei diesen Phänomenen eine Schlüsselrolle gespielt“, heisst es in dem Bericht. In einigen Fällen habe der durch den Ausstoss von Treibhausgasen infolge menschlicher Aktivitäten verursachte Klimawandel aber einen „eindeutigen“ Einfluss auf die Phänomene gehabt. Die Forscher führen unter anderem höhere Temperaturen und eine Erwärmung der Ozeane als wichtige Faktoren an. Besonders stark war der Einfluss des Klimawandels laut der Studie bei der grossen Trockenheit im Osten der USA im Frühling 2012. Der Anteil lag demnach bei rund 35 Prozent. Auch die Rekord-Eisschmelze in der Arktis – die Eisfläche schrumpfte 2012 auf die niedrigste jemals beobachtete Größe von 3,41 Millionen Quadratkilometer – lässt sich den Forschern zufolge nicht allein auf natürliche Schwankungen zurückführen.

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Ursachenforschung immer noch schwierig
Keinen Einfluss des Klimawandels sahen die Forscher dagegen bei extremen Regenfällen in Japan und China. Auch eine extreme Trockenheit im Zentrum der USA war demnach fast ausschliesslich auf natürliche atmosphärische Faktoren zurückzuführen. Der Leiter des nationalen Klimadatenzentrums der US-Behörde für Meeres- und Wetterforschung erklärte, Ziel der Studie sei es gewesen, herauszufinden, ob künftig mit mehr extremen Wetterphänomenen zu rechnen sei und ob ihre Intensität aufgrund von natürlichen oder menschlichen Faktoren zunehme. Die Studie vergrössere die Fähigkeit der Wissenschaft, die „Komplexität“ solcher Naturphänomene besser zu verstehen. Er räumte aber ein, es sei „immer noch eine Herausforderung, die Ursachen für diese Phänomene zu bestimmen“. So hatten die Wissenschaftler grosse Schwierigkeiten, den Einfluss des Klimawandels auf den verheerenden Wirbelsturm „Sandy“ zu bestimmen, der im Oktober 2012 im Nordosten der USA gewütet hatte. „Zahlreiche Faktoren kamen zusammen, um eine solche Stärke zu schaffen“, heisst es in dem Bericht. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass künftig Hurrikane auch mit einer niedrigeren Stärke aufgrund des ansteigenden Meeresspiegels ähnliche Zerstörungen anrichten könnten wie „Sandy“.

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