Dumme Gauner – Teil 8

Die Chronik der dümmsten Gauner und Ganoven – Teil 8
Fast täglich lesen wir in den Zeitungen von Menschen, die als Opfer von Gewalttaten ihr Leben lassen mussten. Die Motive für solche Verbrechen sind vielfältig: Geldgier, Hass, Liebe, Rache, Eifersucht, fünf Mark im Portmonee oder ein Paar neue Turnschuhe an den Füssen. Die meisten dieser Meldungen sind für uns schon so alltäglich geworden, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. Nur noch selten dringt eine bis in unser Bewusstsein vor. Und sei es auch nur, weil wir uns über die Motive des Täters wundern müssen.

Ausgerechnet in ein Gefängnis sind zwei Norweger eingebrochen. Die beiden Männer wurden in der Stadt Tromsö von zwei Wachleuten gestellt, als sie durch ein in den Zaun geschnittenes Loch auf das Gefängnisgelände schlüpften und dort den Boden absuchten. Bei der Vernehmung gaben sie an, sie hätten nach Rauschgift gesucht, das sie für inhaftierte Freunde über den Zaun geworfen hätten. Ihre Kumpane hätten die Drogen jedoch nicht finden können. Deshalb hätten sie selbst danach gesucht.

Es gibt Menschen, die ziehen das Unglück magisch an. So auch der 34jährige Francesco Franze, der in der amerikanischen Stadt Toledo in Ohio eine Reihe von Raubüberfällen beging. Zuerst wurde er elektrifiziert, als er in einem Gemischtwarengeschäft versuchte, das Stromkabel der Registrierkasse mit einem Taschenmesser zu durchtrennen. Dann brachte ihn auch noch der Angestellte durcheinander, der auf seiner Frage nach einer Tüte mit ‚Aus Papier oder Plastik?‘ antwortete. Sichtlich verstört flüchtete der aus dem Konzept gebrachte Möchtegernräuber ohne Beute und ohne sein Messer. Die Polizei nahm ihn wenige Stunden später fest, kurz nachdem er sein Glück in einer Pizzeria versucht hatte. Sie verhafteten den Mann wartend am Strassenrand – sein Fluchtfahrer hatte sich verspätet.

Autsch – das hat bestimmt weh getan. Nach geglücktem Überfall stopfte ein Bankräuber die Plastiktüte mit der Beute in seine Jeans und flüchtete. Leider übersah er, dass die Bankangestellten eine Farbbeute zwischen den Geldscheinen versteckt hatten. Es kam, wie es kommen musste: Die Bombe explodierte. Nach Zeugenaussagen riss sich der Mann daraufhin die Jeans vom Leibe, hüpfte rum wie Rumpelstilzchen und setzte dann mit schmerzverzerrtem Gesicht die Flucht in seiner Unterwäsche fort.

Auf der Suche nach einem nicht verschlossenen Fahrzeug schlich ein junger Autoknacker in Kaarst zu mitternächtlicher Stunde über einen Parkplatz und rüttelten an den Türen der dort abgestellten Fahrzeuge. Schliesslich hatte er Glück und fand ein Fahrzeug, dessen Hintertür sich problemlos öffnen liess. Doch dann war es auch schon vorbei mit dem Glück, denn auf den Vordersitzen sassen zwei Polizisten, die dem Serientäter auf die Spur kommen wollten.

Auf dem Parkplatz eines Supermarktes stellte eine ältere Dame fest, dass vier fremde Männer in ihrem Auto sassen. Ohne Rücksicht auf Verluste liess sie ihre Einkaufstaschen zu Boden purzeln und zog eine Pistole aus ihrer Handtasche, die sie auf die Männer richtete. Mit überschnappender Stimme schrie sie die Männer an, sofort das Fahrzeug zu verlassen und unverzüglich das Weite zu suchen. Die vier Männer überlegten nicht lange und suchten ihr Heil in der Flucht vor der rabiaten Omi. Diese setzte sich zufrieden in den Fahrersitz und versuchte, den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken. Doch dieser wollte nicht passen. Kein Wunder, denn ihr Fahrzeug des gleichen Modells stand vier Parkbuchten weiter. Also lud sie ihre Einkäufe in ihr Auto um und machte sich auf den Weg zur nächsten Polizeistation. Dort traf sie auch die vier bleichen jungen Männer wieder, die den Beamten gerade von der zunehmenden Seniorenkriminalität berichteten.

Auf einem klassischen Missverständnis beruhte die Niederlage eines Räubers, der eine Pizzeria mit den Worten ‚Ich will alles‘ überfiel. Der Verkäufer nannte ihm den Grundpreis einer grossen Pizza und legte ihm eine Liste mit den Preisen weiterer Zutaten vor. Der verwirrte Räuber flüchtete.

Äusserst blamabel gestaltete sich der Auftritt eines Räubers, der im US-Bundesstaat Michigan eine Tankstelle auszurauben versuchte. Weil der Tankwart sein Ansinnen nicht sonderlich ernst nahm und die Herausgabe des Geldes verweigerte, drohte der Möchtegernräuber die Polizei zu rufen. Als der Tankwart ihm daraufhin immer noch die Beute verweigerte, rief der Mann tatsächlich die Polizei.

Der wahrscheinlich dämlichste Drogenschmuggler der Welt wurde vor einigen Jahren am Flughafen von Sao Paulo verhaftet. Geraldo Gallo wollte einige Pfund Kokain ausser Landes schmuggeln und höhlte zu diesem Zweck etliche Laibe Käse aus. Den Zollbeamten erklärte er, dass er die 25kg Käse in seinem Koffer am Ankunftsort verkaufen wolle. Der Plan scheiterte an zwei Details: 1. Der Käse war nicht gekühlt und wäre deshalb schon vor Gallo’s Ankunft vergammelt gewesen. 2. Gallo reiste in die Schweiz. Die Zollbeamten konnten nicht nachvollziehen, aus welchen Gründen jemand minderwertigen brasilianischen Käse ausgerechnet in der Schweiz verkaufen wollte und öffneten die Käselaibe.

Zwei Einbrecher aus Niederbayern überfrassen sich bei einem Einbruch in einen Supermarkt in der Lebensmittelabteilung derart, dass sie ein Verdauungsschläfchen halten mussten. Die Polizei brauchte sie nur noch einzusammeln.

Einem Bonner Einbrecher dürfte es schwerfallen, einen Abnehmer für seine Beute zu finden. Denn er erbeutete aus der Auslage eines Sportartikelgeschäftes 14 Schuhe im Wert von rund 3.000 DM – aber alle nur für den rechten Fuss.

Die Bereitschaft einer Polizeigarage in St. Louis war sehr erstaunt, als ein Mann in Schlangenlinien an die Gegensprechanlage heranfuhr und lallend einen Hamburger mit Pommes und Cola orderte. Und der Mann wunderte sich, warum die Leute von McDonalds ihn wegen Trunkenheit am Steuer verhafteten. Die Verhaftung machte Schlagzeilen in der lokalen Presse und am nächsten Tag orderte der DJ einer lokalen Radiostation, Pat Fortune, als Gag für seine Hörer einen Hamburger an derselben Gegensprechanlage. Die Polizisten überprüften routinemäßig seine Identität und stellten fest, das der Radiomoderator unzählige Strafzettel nicht bezahlt hatte. Auch er wurde verhaftet.

1992 konnte die Polizei zwei Einbrecher auf frischer Tat festnehmen, die bei dem Versuch, die Stahltür einer Pfandleihe mit einer Motorsäge zu öffnen, den Alarm ausgelöst hatten. Die beiden Einbrecher hörten von der laut heulenden Sirene nichts – ihr portabler Stromgenerator und ihre Motorsäge übertönten den Lärm.

Im Dezember 1979 betrat eine äußerst attraktive und in einem eleganten grünen Kostüm gekleidete Dame eine Filiale der Bank of Amerika in Richmond, richtete ein Gewehr auf den Kassierer und verließ anschließend mit $3,000 Beute das Gebäude. Ihr Fluchtfahrzeug: Ein brandneuer goldener Cadillac mit Chauffeur.

Mangelnde Kraft in den Oberarmen ist einem halbstarken Einbrecher aus Köln zum Verhängnis geworden. Der 15jährige wollte zusammen mit zwei Komplizen in einen Supermarkt einbrechen. Zu diesem Zweck hoben sie das den Eingang versperrende Rollgitter an, bis ein schmaler Spalt entstanden war, unter dem der Jugendliche hindurch kriechen konnte. Doch dann versagten seinen Kumpels die Kräfte – das Gitter rasselte wieder nach unten. Der Eingeschlossene zerschlug zwar noch eine Scheibe, konnte aber nicht in das Geschäft gelangen. So konnte er sich, während er auf die von Zeugen herbeigerufene Polizei wartete, sich schon einmal an den Gitterblick gewöhnen.

Ein Ladendieb in Nürnberg wollte in einem Geschäft einen Radiowecker mitgehen lassen, wurde aber von einem Ladendetektiv beobachtet und rannte davon. Weit kam er allerdings nicht. Denn wegen seiner zu weiten Hose musste der Langfinger immer wieder das rutschende Beinkleid nach oben ziehen und konnte deshalb vom Detektiv mühelos gestellt werden. Wenn er nur wenigstens einen Gürtel gestohlen hätte.

Keine Nerven zeigte ein Bankräuber, der eine Sparkasse in Bergstedt überfiel. Zuerst ging alles glatt und der Mann konnte mit 20.000 DM Beute fliehen. Doch kurz darauf stattete er der Filiale einen erneuten Besuch ab: Er hatte den Schlüssel seines Fluchtwagens auf dem Tresen liegengelassen. Später entdeckte die Polizei, dass der Mann vor dem Überfall neben den Schlüsseln auch seinen Pass ‚vergessen‘ hatte – dieser lag nämlich vor der Sparkasse auf dem Bürgersteig.

Jack Wright aus dem sonnigen Kalifornien hatte sich darauf spezialisiert, in Abwesenheit der Besitzer in Eigenheime einzubrechen. Sein Modus war, die Hintertür mit einer Kreditkarte zu öffnen, sich einige Sachen zu schnappen und schnell wieder zu verschwinden. So auch bei seinem letzten Einbruch. Doch dieses Mal liess er in der Eile die Kreditkarte, die er zum Aufhebeln der Tür benutzte, am Tatort zurück. Bedauerlicherweise war es seine eigene.

Ihren Überfall auf ein Gelsenkirchener Juweliergeschäft hatten sich zwei Räuber eigentlich ganz anders vorgestellt. Doch alles lief anders als sie es geplant hatten – der Inhaber des Geschäftes glaubte nämlich zuerst an den Scherz eines guten Bekannten, als ihm einer der Täter die Pistole unter die Nase hielt. Kurzerhand zog er den Räubern ganz einfach die Masken vom Gesicht. Von dieser Dreistigkeit völlig verunsichert suchten die geschockten Räuber das Weite.

Fussspuren im Schnee hat die Polizei in Hanau direkt vor die Wohnungstür eines Tankstellenräubers geführt. Der maskierte und bewaffnete Mann hatte Bargeld und Zigaretten erbeutet und war zu Fuss geflüchtet. Die alarmierten Beamten brauchten bei der Fahndung nach dem Täter nur dessen frischen Spuren im Schnee zu folgen. Schneereste im Treppenhaus führten die Polizisten dann auch noch zur richtigen Wohnung, wo der 24-Jährige festgenommen wurde. Hänsel und Gretel lassen grüssen.

Wirklich Pech hatte ein junger Mann, der sich die Wartezeit vor einem Bahnübergang mit einer Haschpfeife verkürzen wollte. Er nahm sich etwas Marihuana aus dem Handschuhfach, stopfte gemütlich seine Pfeife und begann zu rauchen. Leider übersah er, dass neben ihm am Bahnübergang ein uniformierter Beamter einer Sondereinheit gegen Bandenkriminalität wartete. Dieser sass in einem auffallend gekennzeichneten Truck seiner Einheit, auf dem neben diversen Parolen gegen Jugendkriminalität auch das Wort ‚Polizei‘ in 35 cm hohen Buchstaben auflackiert war.

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