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Stromschlag

Stromschlag
«Mir hat es einen elektrischen Schlag verpasst»: Warum das vor allem bei Kälte passiert. Türfalle angefasst: Zack, Stromschlag! Wasserhahn berührt: Zack, Stromschlag! Das lästige Phänomen tritt in der kalten Jahreszeit besonders häufig auf. Das steckt dahinter. Besonders im Winter ist das «Blitzlichtgewitter» gross: Sobald man mit blossen Fingern metallische Oberflächen oder die Hand seines Gegenübers berührt, bekommt man «eins geputzt». Besonders häufig sind solche elektrischen Schläge im Winter. Mitunter ist es so schlimm, dass man sich fragt, ob und wie man metallische Oberflächen berührt.

Warum tritt das Phänomen im Winter besonders oft auf?
Im Winter herrschen andere Luftbedingungen als etwa im Sommer. Die Luft ist dann kälter und kann weniger Feuchtigkeit halten. In Innenräumen ist es zwar wärmer. Doch dort sorgt das Heizen für trockene Luft – und für trockene Haut, was ebenfalls die kleinen Stromschläge begünstigt.

Was hat die Trockenheit mit elektrischen Schlägen zu tun?
Alle Lebewesen und Gegenstände sind permanent elektrisch geladen, wobei positive und negative Ladungen über die Feuchtigkeit in der Luft ausgeglichen werden. Wir brauchen also die Feuchtigkeit, um elektrostatische Ladung an die umgebende Luft abzugeben. Trockene Luft dagegen ist ein schlechter elektrischer Leiter. Sie führt dazu, dass sich der menschliche Körper «auflädt» und sich Spannung aufbaut. Berühren wir dann eine metallische Oberfläche an, entlädt sich diese schlagartig. Das ist der Grund, warum es uns durchzuckt.

Ist das gefährlich?
Nein. Zwar können für einen ganz kurzen Moment bis zu 35’000 Volt fliessen. Für den Körper ist so ein Schlag aber ungefährlich. Denn Verletzungen bei Elektrounfällen und ihre Schwere hängen von der Stromstärke und Einwirkdauer ab, so die Suva. Die Stromstärke ergebe sich aus der Spannung und dem Übergangswiderstand. «Letzterer wiederum hängt von der Art der Kontaktfläche (Kleidung, Hautdicke und -feuchtigkeit) und der Leitfähigkeit des Untergrunds (Gummisohlen, Parkett, feuchte Erde) ab.» Daher sei eine elektrostatische Entladung des Teppichbodens trotz 30’000 Volt ungefährlich – «weil die Energie winzig ist.» Je nach Situation bestehen aber sogenannte sekundäre Gefahren, so der Malteser Hilfsdienst. Etwa, dass man vor Schreck von der Leiter fällt und sich dabei verletzt.

Wie kommt die Ladung in unseren Körper?
Durch Alltägliches, beispielsweise beim Laufen: Allein durch das Auftreten auf dem Boden entsteht Spannung. Aber auch wenn Textilien auf unserer Haut reiben, laden wir uns auf. Zu beobachten ist so eine Aufladung, wenn man einem Luftballon über seine Haare fährt.

Wie kann man die unangenehmen Stromschläge verhindern?

    • Luftbefeuchter und Zimmerpflanzen helfen, indem sie die Luftfeuchtigkeit, zumindest in Räumen erhöhen
    • Auf synthetische Kleidung verzichten, denn die sorgt auf der Haut für statische Aufladung.
    • Naturfasern in Teppich und Sofa können ebenfalls hilfreich sein.
    • Wenn es geht: Schuhe mit Gummi- und Kunststoffsohle ausziehen. Denn Gummisohlen isolieren zusätzlich und verhindern eine Entladung über die Füsse zum Boden.
    • Creme dich ein, um die Feuchtigkeit der Haut zu bewahren.
    • Entlade deinen Körper: Dies funktioniert, wenn du geerdete Gegenstände anfasst, etwa einen Heizradiator…

Asteroid fliegt an der Erde vorbei

Asteroid fliegt heute an der Erde vorbei

Der Asteroid 2008 OS7 ist auf Kurs in Richtung Erde. Er wird diese heute knapp verfehlen, kommt aber 2032 wieder zurück. Die Nasa schätzt den Durchmesser des Weltraumfelsens auf 210 bis 480 Meter. Damit wäre er ähnlich gross wie das Empire State Building in New York. Ein Asteroid von der Grösse eines Wolkenkratzers wird am heutigen Freitag an der Erde vorbeifliegen. Es bestehe kein Risiko, dass der Himmelskörper auf der Oberfläche einschlage, teilte das Center for Near Earth Object Studies der US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.

Der Asteroid werde den Planeten mit einer Entfernung von mehr als 2,7 Millionen Kilometern passieren. Damit sei er siebenmal so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Er wird der Erde Berechnungen zufolge im Jahr 2032 wieder relativ nahekommen, dann jedoch einen Abstand von sogar 72 Millionen Kilometer halten. Dass Asteroiden an der Erde vorbeifliegen, kommt Experten zufolge regelmässig vor. Allein am Freitag wurden drei weitere, wesentlich kleinere Gesteinskörper erwartet. Sie alle seien harmlos, hiess es…

Halo-Ring gesichtet

Halo-Ring um den Mond gesichtet
Ein Naturspektakel – Halo-Ring um den Mond in der Deutschschweiz gesichtet. Heute Nacht habe ich einen Kreis um den Mond gesichtet. Was ist das bloss? Es ist ein Halo-Ring, der sich in seiner vollen Stärke präsentiert. Ein schönes und seltenes Naturspektakel.

Halos sind Lichteffekte in der Atmosphäre, die durch Reflexion und Brechung von Licht an Eiskristallen entstehen. Damit Halo-Ringe entstehen können, müssen die Eiskristalle möglichst regelmässig gewachsen und durchsichtig klar sein. Meist bilden sie sich in der Höhe von acht bis zehn Kilometer und ihr Vorhandensein wird durch Cirruswolken angezeigt. Sie können sich aber im Winter auch in Polarschnee, Eisnebel oder in der Nähe von Schneekanonen bilden.

Die Regelmässigkeit der Eiskristalle wird durch möglichst langsames Wachstum der Kristalle verursacht, das eine möglichst langsame Sättigung der Luft mit Wasserdampf voraussetzt. Auch um den Mond lassen sich Haloeffekte beobachten, wie wir dies heute Nacht entdecken konnten. Allerdings ist das menschliche Auge bei geringer Lichtintensität kaum in der Lage, Farben wahrzunehmen, weshalb die schwächeren Mond-Halos weiss erscheinen. Halos lassen sich unter obigen Bedingungen um nahezu jede stärkere Lichtquelle beobachten…

Warnung vor DNA-Tracking

Forscher warnen vor DNA-Tracking
Es kommt der Tag, an dem sie dich überall aufspüren können. Überall um dich herum in der Umwelt gibt es DNA: Du verlierst diese eDNA mit Hut, Haaren und Exkrementen. Die Wissenschaft nutzt eDNA in der Biologie, warnt nun aber vor einem möglichen Missbrauch der Technik.

Für die Wissenschaft ist das Sammeln von enviromental DNA eigentlich eine gute Sache. Denn diese eDNA, also DNA aus der Umwelt, hilft ihnen, besser zu bestimmen, welche Lebewesen an welchem Ort existieren. So muss man etwa nicht mehr mühsam Arten zählen, wenn man einen Lebensraum auf seine Vielfalt untersuchen will, sondern wertet einfach die DNA-Spuren aus, die diese hinterlassen. Natürlich hinterlässt auch der Mensch seine DNA in seiner Umwelt: durch abfallende Hautschuppen und Haare, beim Niesen und Husten – und auch bei jedem Toilettengang. Ohne dass wir es bemerken, gibt es also um uns herum viele DNA-Spuren unserer Mitmenschen. Das kann für einen Biologen mitunter zum Problem werden, müssen Wissenschaftler vom Whitney Laboratory for Marine Bioscience der Universität Florida feststellen, als sie per eDNA den Bestand einer bedrohten Schildkröten-Art erforschen wollen.

Ein Fussabdruck im Sand reicht aus
Denn ihnen geht dabei jede Menge menschliche eDNA ins Netz, sodass sie von einem «human-genetischen Beifang» sprechen: Wie gross der ist, habe das Team um Professor David Duffy «immer wieder überrascht»: «In den meisten Fällen ist die Qualität fast genauso gut, als hätte man die Probe einer Person genommen». Die Forschenden finden überall menschliche eDNA: in Städten, aber auch im Meer und an Flussufern – und selbst in entlegeneren Gegenden. Auf der Suche nach unbelastetem Material besuchen sie in Florida eine Insel, die nicht betreten werden darf. Sie ist frei von menschlicher eDNA – zumindest bis ein Mitglied des Teams barfuss den Strand entlangläuft. Ein Abdruck im Sand reicht aus, um seine eDNA nachzuweisen. Die Amerikaner nehmen auch eine Probe der Abluft eines Tierspitals. In dieser können sie nicht nur die eDNA der Patienten und der Angestellten nachweisen, sondern auch die von Viren, die typischerweise in Tieren vorkommen. Ihre Studie, die ethische Probleme der eDNA thematisiert, haben sie nun im Fachblatt «Nature Ecology & Evolution» veröffentlicht.

eDNA verrät auch Krankheitsrisiken
Heikel ist, dass die eDNA sehr viel über die Trägerin oder den Träger verraten kann. Co-Autor Mark McCauley und sein Team konnten in einer Probe nachweisen, dass die Person erhöhte Krankheitsrisiken wie etwa Diabetes hat. «All diese sehr persönlichen, angestammten und gesundheitsbezogenen Daten sind frei verfügbar, und sie fliessen jetzt gerade um uns in der Luft herum», macht er auf einer Pressekonferenz deutlich. Das Team habe darauf verzichtet, zu versuchen, einzelne Spuren genau zuzuordnen, so McCauley. Doch das werde in Zukunft «definitiv» möglich sein: «Die Frage ist, wie lange es dauert, bis wir in die Phase kommen.» Und damit ergeben sich ethische Probleme: Mit speziellen eDNA-Werkzeugen könnten Minderheiten kontrolliert, Verbrecher gejagt oder Kranke aussortiert werden. Die Studie macht Jus-Professorin Natalie Ram von der Universität Maryland mit Blick auf die Privatsphäre «ernste Sorgen»: «Unfreiwillige geteilte genetische Informationen für investigative Ziele zu nutzen, bürgt das Risiko, dass wir alle unter andauernde genetische Überwachung fallen.» Die Autoren betonen, dass die eDNA viele Vorteile verspreche: Krebs-Mutationen könnten im Abwasser aufgespürt oder scheinbar unlösbare Mordfälle geklärt werden. Doch der mögliche Einsatz gegen «verletzliche Personen oder ethnische Minderheiten» habe sie dazu bewogen, vor einer möglichen Gefahr zu warnen. Über diese müsse man nun diskutieren…

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