Monthly Archives: September 2013

Lego – Drogenlabor

Nicht für Kids: Drogenlabor zum Nachbauen
Crystal Meth für Kinder? Die US-Firma Citizen Brick produziert ein Lego-ähnliches Mini-Drogenlabor samt Figuren aus der US-Kultserie «Breaking Bad». Fans sind begeistert. Aus 500 Teilen können Fans der Serie das unterirdische Drogenlabor nachbauen, in dem Ex-Chemielehrer Walter White alias Heisenberg sein blaues «Produkt» herstellt. Der Drogenkoch, Kartellboss Gus Fring und «Cleaner» Killer Mike Ehrmantraut: Sie alle sind als Figürchen im Kit dabei, den Citizen Brick unter dem Namen Superlab Playset für 250 Dollar im Internet feilbietet. Auch Gasmasken, Chemiefässer und sogar das Wohnmobil, in dem Heisenberg seine Karriere startet, sind dabei. Ausgerechnet Jesse Pinkman, Whites Asssistent und Partner, fehlt allerdings. Das Set erinnert frappant ans Lego-System, wird aber – so betont die Firma ausdrücklich – von Citizen Brick hergestellt. Da das Unternehmen auf Spielzeug für Erwachsene spezialisiert ist, verzichtete Lego bislang auf rechtliche Schritte…

Tod der Giganten

Tod der Giganten macht der Pflanzenwelt im Amazonasgebiet zu schaffen
Kaum tauchte der Mensch in Amerika auf, waren Mammut, Mastodon und Riesenfaultier verschwunden. Jetzt zeigt eine Studie am Beispiel der Amazonas-Region, wie wichtig die Giganten für die Pflanzenwelt waren – und dass ihr Tod bis heute Folgen hat. Das Tiersterben vor etwa 12.000 Jahren hatte einer Studie zufolge massive Auswirkungen auf die Pflanzenwelt am Amazonas. Demnach verursachte das Verschwinden von Grosstieren einen drastischen Nährstoffmangel, von dem sich die Region bis heute nicht erholt hat. Dieses Schicksal könne auch anderen Gegenden drohen, in denen Grosstiere aussterben, schreiben die Wissenschaftler um Christopher Doughty von der Universität Oxford im Fachjournal „Nature Geoscience“. Rüsseltiere, Riesenfaultiere und Riesengürteltiere von der Grösse eines Kleinwagens: Vor der Ankunft des Menschen tummelte sich in Südamerika reichlich Grosswild. Für das Ökosystem übernahm diese Megafauna eine wichtige Funktion als Nährstoffverteiler. Denn die meisten Nährstoffe gelangen aus den Anden über Flüsse in das westliche Amazonasbecken. Fernab der Wasserströme herrscht dagegen in den übrigen Regionen ein Mangel.

Undated photograph shows deforested Brazilian Amazon

Arterien des Düngers
Gerade durch ihre Grösse und die damit verbundene Reichweite verteilten die grossen Tiere Nährstoffe, entweder mit ihrem Kot oder aber – wenn sie starben – durch ihren Körper. „Vereinfacht ausgedrückt, je grösser das Tier, desto grösser seine Rolle beim Verteilen von Nährstoffen“, sagt Doughty. „Die grossen Tiere sind für den Planeten vergleichbar mit Arterien des Düngers.“ Gegen Ende des Pleistozäns, bei der Ankunft des Menschen vor rund 12.000 Jahren, starben in Südamerika 64 solche Arten aus – mit einem Durchschnittsgewicht von fast 1200 Kilogramm echte Schwergewichte. Die Lebensräume der Tiere schrumpften von durchschnittlich rund 60 auf nur noch sieben Quadratkilometer.

Nur Afrikas Pflanzenwelt verkraftet Artensterben
Damit blieben die Nährstoffe vermehrt an den Flussufern oder in Überschwemmungsgebieten zurück. Jenseits davon sank die Verteilung etwa von Phosphor um mehr als 98 Prozent, schätzen die Forscher mit Hilfe eines mathematischen Modells. Nicht nur am Amazonas dünnte die Pflanzenwelt seit dem Ende des Pleistozäns stark aus. Auch in Nordamerika verschwanden zahlreiche grosse Tiere wie das Mastodon oder das Mammut. Die genauen Ursachen sind bis heute ungeklärt. Das Aussterben der grossen Pflanzenfresser habe dazu geführt, dass es „viel mehr nährstoffarme Regionen“ auf der Welt gebe, sagt Christopher Doughty. Davon seien alle Kontinente betroffen, lediglich Afrika bilde eine Ausnahme. Mit dem Verfahren könne man die ökologischen Folgen beim Verschwinden von Grosstieren wie etwa Nashörnern oder Elefanten abschätzen. „Unser Modell ermöglicht Kalkulationen, wie stark ein Aussterben die Fruchtbarkeit einer Landschaft beeinflusst, die einst von dieser Art bewohnt wurde“, sagt Doughty.

Zombie-Firmen in China

„Zombie-Firmen“ könnten Chinas Alptraum werden – Wird China zum Problemfall?
Tickende Zeitbombe – Hoch verschuldete Unternehmen bekommen immer wieder frische Kredite. Das Wirtschaftswachstum der Volksrepublik geht zurück, dazu kommen explodierende Schulden. Eine ebenso grosse Gefahr droht durch sogenannte „Zombie-Firmen“ – Unternehmen, die durch immer neue Kredite künstlich am Leben gehalten werden. Es ist eine schleichende Gefahr: Zahlreiche Kommunen und Firmen sind völlig überschuldet. Trotzdem bekommen sie immer wieder frisches Geld von den Banken. Damit finanzieren sie schliesslich nicht mehr ihre Geschäfte, sondern nur noch ihre explodierenden Schulden. Die Kredit-Dauerinfusionen sorgen zwar dafür, dass die un-toten Unternehmen keine Fabriken schliessen oder Beschäftigte entlassen müssen, doch langfristig saugen sie der gesamten Wirtschaft den Lebenssaft ab. Denn unter dem immensen Kredithunger leiden letztlich die gesunden Firmen, die Konjunktur und Beschäftigung antreiben. Denn durch die Kreditnehmer steigen die Zinsen und das macht die Geldbeschaffung insgesamt schwieriger. In China ein grosses Problem, denn dort sorgen die kleinen und mittelständischen Betriebe für rund 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und 75 Prozent der neuen Stellen.

Tianjin Miketop

Im Reich der Schattenbanken
Während sich die öffentlichen Betriebe und Grosskonzerne bei den Staatsbanken refinanzieren können, sind die kleineren Firmen vielfach auf den riesigen so genannten Schattenbankensektor angewiesen. Dort tummeln sich vom Wertpapierhändler über das Pfandhaus bis zum Kredithai am Strassenrand viele verschiedene Akteure. Hier verbergen sich nach Einschätzung von Analysten die grössten Schuldenrisiken. Die wichtigste Rolle im Schattenbankenwesen spielen die Treuhandgesellschaften. Sie verkaufen Anlageprodukte an Sparer und nutzen die Gelder daraus unter anderem zur Kreditvergabe. Die Gesellschaften haben im chinesischen Finanzsystem immens an Bedeutung gewonnen und sind dort mittlerweile die zweitwichtigste Branche hinter den Banken, aber vor den Versicherungen. Die Treuhandgesellschaften bieten einen guten Einblick in die chinesischen Missstände. Denn sie geben – anders als die Banken – häufig die Identität der Schuldner und Details zur Verwendung der Darlehen preis, weil sie damit das Informationsbedürfnis der eigenen Investoren befriedigen wollen. An Treuhandgesellschaften wenden sich Kunden, die bei traditionellen Geldhäusern keine Kredite bekämen und für die das Schuldenmachen daher deutlich teurer ist. Die Treuhandprodukte bringen Investoren Renditen von neun bis zwölf Prozent jährlich. Das ist mehr als normale Banken ihren reichen Kunden bieten können. Im vergangenen Jahr wurden in China nach Schätzungen Treuhandkredite über umgerechnet 367 Milliarden Euro vergeben. Aber nur die Hälfte davon dient zur Finanzierung von Investitionen oder Produktionsausweitungen. Die andere Hälfte wird nur dazu genutzt, Altschulden zu refinanzieren.

Fluch des Baubooms
Rund 70 Prozent der Treuhandkredite gingen an Kommunalregierungen, Immobilienentwickler sowie Industriezweige, die unter Überkapazitäten leiden – zum Beispiel die Bauindustrie. Im Krisenjahr 2008 hatte die chinesische Regierung mit gewaltigen Konjunkturhilfen den Bauboom angefacht und viele davon profitierende Unternehmen künstlich aufgepumpt. Ein anschauliches Beispiel bietet Chinas fünftgrösste Stadt Tianjin. Die Metropole will gross hinaus und der Hauptstadt Peking Paroli bieten. Glanzstück soll ein neuer Finanzdistrikt mit 47 Wolkenkratzern werden, der es mit Manhattan aufnehmen kann. Mehr als 120 Milliarden Euro haben die Stadtoberen dafür bereits investiert. Nun muss die wichtigste Finanzierungsgesellschaft der Stadt bis 2019 Schulden über insgesamt 30 Milliarden Euro bedienen. Es ist nicht abzusehen, wann die Projekte ihre Kosten decken können. Denn die grosse Frage ist, warum die grossen Finanzfirmen, die bereits in Peking stark vertreten sind, grosse Dependancen in Tianjin eröffnen sollten. Der Stadt dürfte am Ende nichts anderes übrig bleiben als: Schulden machen, Schulden machen, Schulden machen…

Flaschenpost mit Verspätung

Flaschenpost mit 76 Jahren Verspätung
Am 17. März 1936 schickte Herbert Ernest Hillbrick eine Flaschenpost auf die Reise, 76 Jahre später wurde sie nun an einem Strand in Neuseeland entdeckt. Obwohl der Korken nicht mehr abdichtete, konnte der Finder die Botschaft noch entziffern. Wellington – Geoff Flood und seine Freundin Leanne McAlees waren am vergangenen Sonntag am Ninety Mile-Strand im Norden Neuseelands unterwegs, als sie im seichten Wasser einen glitzernden Gegenstand entdeckten. Eine Glasflasche war es, durchsichtig, im Inneren war ein zusammengerolltes Papier zu sehen. Das Glas zu zerschlagen kam für Flood nicht in Frage, „dafür sah es zu besonders aus“, sagte er der Zeitung „New Zealand Herald“. Also nahm er seinen Fund mit nach Hause und friemelte so lange mit Drähten herum, bis er das Papier im Inneren herausbekam. „Zur See. Möge der Finder diesen Zettel bitte datieren, den Fundort vermerken und an untenstehende Adresse schicken“, las Flood auf dem Zettel. Er war mit einem Foto des Ozeandampfers „SS Strathnaver“ verziert und enthielt zudem ein Absendedatum: 17. März 1936. Unterschrieben war das Papier mit dem Namen Herbert Ernest Hillbrick, er hatte auch seine Adresse in Westaustralien auf seiner Flaschenpost-Botschaft vermerkt. Dass sie überhaupt noch zu entziffern war, ist Glück. Denn der Korken sei bereits ins Innere der Flasche gerutscht, sagte Flood. Bei einer starken Strömung hätte Wasser eindringen und die Botschaft zerstören können. Doch so weit kam es nicht. Stattdessen gelang es Flood, einen Verwandten des Absenders ausfindig zu machen. Dieser sei sehr aufgeregt, sagte Flood der Zeitung. „Die Flasche kann leicht zweimal um die Welt gereist sein.“

Flaschenpost Australien Neuseeland Miketop

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