Monthly Archives: Dezember 2011

Rolltreppen im Armenviertel

Rolltreppen im Armenviertel
In der kolumbianischen Metropole Medellin wird den ärmsten Bewohnern der Aufstieg erleichtert: Ab sofort erreichen sie das Armenviertel „Comuna 13“ über eine riesige Rolltreppe! Am Montag eröffnete Bürgermeister Alonso Salazar die insgesamt sechs Rolltreppen. Über Generationen mussten die Bewohner schier endlose Treppen steigen, bevor sie die Hänge ihres Viertels erreichten. Jeder Weg von unten nach oben entsprach dabei dem Aufstieg in den 28. Stock eines Hauses und dauerte eine halbe Stunde. Jetzt benötigen die rund 12 000 Bewohner für die 384 Meter lange Fahrt nur noch knapp sechs Minuten. Die Kosten für das Projekt betrugen fünf Millionen Euro. Die Benutzung der Rolltreppen ist kostenlos. Bürgermeister Salazar nannte das Projekt einzigartig. Erstmals seien so grosse Rolltreppen in einem Armenviertel errichtet worden, sagte er. Noch in den 1980er-Jahren litt die Stadt unter dem Medellin-Kartell, war für blutige Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenbanden berüchtigt. Laut dem Internet-Portal „Latina-Press“ fielen die Mordzahlen in Kolumbien 2011 auf den niedrigsten Stand seit 26 Jahren. Die Stadt boomt seit Jahren: Immer mehr Touristen, besonders aus den USA, kommen nach Medellin. Einer der Hauptgründe: das pulsierende Nachtleben. Trotz der sinkenden Mordrate bleibt Medellin noch immer ein gefährliches Pflaster. In den vergangenen zwölf Monaten wurden 1624 Menschen ermordet. Laut Salazar ist die „Comuna 13“ der Stadtteil, der am meisten von Drogen und Gewalt beherrscht wird. Dank verschiedener Sozialprojekte konnte dieses Problem eingegrenzt werden. Die Riesen-Rolltreppe ist der nächste Schritt, den Einwohnern das Leben zu erleichtern. Hausfrau Olga Holguin sagte dem TV- Sender RCN: „Ein Traum ist wahr geworden.“ Die Rolltreppen sind nicht das einzige ungewöhnliche Verkehrsmittel in Medellin. In der „Hauptstadt der Berge“ verkehren sechs Seilbahnlinien. Die Seilbahnen verbinden das Zentrum mit den Vierteln, die auf den Hügeln der Stadt liegen.

Swarovski-Fussgängerstreifen

Swarovski-Perlen für Fussgängerstreifen
Perlen einer Tochterfirma des österreichischen Schmuckherstellers Swarovski sollen Fussgängerstreifen sicherer machen. Die winzigen Glasperlen in der Farbe und ein hellerer Gelbton sollen die Fussgägnerstreifen besser reflektieren lassen. Die neue Farbtechnologie findet Anklang. Verkehrspsychologen hingegen stehen dieser Massnahme kritischer gegenüber. Sie halten dieses Material zwar ebenfalls für eine gute Idee. Der Zürcher Verkehrspsychologe Fred Hürlimann betont aber, dass dadurch das Problem nicht gelöst würde. Er schlägt weitere Massnahmen, wie eine bessere Umgebungsbeleuchtung und Mittelinseln, vor. Dies sei jedoch sehr teuer. Die neue Glasperlen-Technologie ist dagegen eine relativ günstige Investition. Sie stösst darum bei den Strassenverantwortlichen auf offene Ohren. Der Kanton Zürich will ab dem nächsten Frühling Swarovski-Glasperlen verwenden. In den Kantonen St.Gallen und Schaffhausen ist die Glasperlen-Technologie bei Fussgängerstreifen schon seit mehreren Jahren im Einsatz. Es würden jedoch nicht die Perlen von Swarovski eingesetzt, heisst es zumindest beim St.Galler Tiefbauamt auf Anfrage. Laut Bruno Bulgeroni vom Strasseninspektorat St.Gallen seien die Erfahrungen mit dieser Technologie gut, auch wenn die Glasperlen etwas witterungsanfällig seien.

Kugel aus dem All

Rätsel um Kugel aus dem All ist gelöst
Bei der sechs Kilogramm schweren, vom Himmel gefallenen und in Namibia gefundenen Metallkugel dürfte es sich um einen Treibstofftank handeln. Er stammt wahrscheinlich von einer «Ariane 5»-Rakete.

Weltraumschrott beschäftigt derzeit die Welt. Am 24. Dezember war abends um 17.30 Uhr ein heller Lichterschweif am Himmel zu sehen. Es handelte sich dabei um die Oberstufe der Sojus-Rakete, die am Mittwoch vergangener Woche drei Weltraumfahrer zur Internationalen Raumstation ISS gebracht hatte. Beobachtet wurde das Phänomen in der Schweiz in Deutschland, Belgien, Frankreich und in Holland. Nun scheint auch das Rätsel um eine vom Himmel gefallene Metallkugel in Namibia gelöst zu sein, wie die Zeitung berichtet. Es soll sich um den Treibstofftank einer von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA zum Abschuss von Satelliten verwendeten Rakete vom Typ «Ariane 5» handeln. Das erklärte ein Hobby-Forscher. Die sechs Kilogramm schwere Kugel mit einem Durchmesser von rund 35 Zentimetern wurde nahe eines Dorfes im Norden des Landes gefunden. «Dorfbewohner und Beamte einer nahegelegenen Polizeistation haben mehrere kleine Explosionen in rund drei Kilometern Entfernung gehört», erklärte der Leiter der Kriminaltechnik des Landes. «Fünf Tage später fanden sie dann das runde Metallobjekt.» Die Kugel sei innen hohl und bestehe aus zwei zusammengeschweissten Hälften. Sie sei 18 Meter von dem Punkt entfernt gefunden worden, wo sie aufgeschlagen sei – einem 33 Zentimeter tiefen und knapp vier Meter weiten Krater. Gegenüber der Zeitung in Windhuk sagte der Leiter der Kriminaltechnik: «Wir können mit grosser Wahrscheinlichkeit ausschliessen, dass das Teil von einem konventionellen Flugzeug stammt.» Ähnliche Fälle habe es schon in Südamerika und Australien gegeben. Auch dort seien unbekannte Objekte gefunden worden, deren Ursprung aber nie geklärt werden konnte. Da die Behörden die Kugel nicht einordnen könnten, sollten jetzt die US-Raumfahrtbehörde NASA und die europäische Weltraumagentur ESA eingeschaltet werden. «Es besteht die Möglichkeit, dass dieses runde Objekt, das in Namibia aufgeschlagen ist, von einem Weltraumfahrzeug stammt.» Das scheint nun wirklich der Fall zu sein.

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